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Körperkult

Am 4. August vor 61 Jahren ist Marilyn Monroe gestorben. Aufgestiegen vom Pin-Up-Girl zur Schauspielerin und das Objekt männlicher Sehnsüchte bis heute, hatte sie geradezu panische Angst davor, dass ihr Körper altern könnte. "Sechsunddreissig ist toll, solange die zwölf- bis siebzehnjährigen Jungs einem noch hinterher pfeifen." Sie wusste, dass der Kult um ihre Person unlöslich verknüpft war mit ihrem Körper. Von ihrem 36. Lebensjahr hat Marilyn Monroe nur etwa zwei Monate erlebt.

Wir Christen reden nicht so gern von unserem Körper. Wir gesellen ihm lieber sogleich Geist und Seele hinzu. Sicherheitshalber. Aber es gibt ein viel zitiertes Wort des sonst so strengen und moralischen Paulus, das eine andere Sprache spricht. Paulus schrieb damals an die Gemeinde der Hafenstadt Korinth, in der es moralisch etwas drunter und drüber ging:

"Unser Körper ist für den Herrn, der auch der Herr über unseren Körper ist. Wisst ihr denn nicht, dass euer Körper ein Teil vom Leib Christi ist? Wisst ihr denn nicht, dass euer Körper der Tempel des heiligen Geistes ist? Macht ihm also Ehre durch die Art, wie ihr mit eurem Körper umgeht!" (aus dem 1. Korintherbrief)

Deutlicher und letztlich positiver geht’s doch eigentlich kaum. Paulus sagt: Unser Körper verherrlicht Gott. Unser Körper strahlt etwas vom Glanz Gottes aus. Die Schönheit des Körpers soll Gott verherrlichen, sie dient - theologisch gesprochen - der Anbetung Gottes.

Also, seien wir unserem Körper freundlich gesonnen und gehen wir gut mit ihm um, er ist der Tempel des Heiligen Geistes. Und handeln wir, wie Teresa von Avila schon vor gut 1000 Jahren angeregt hat: "Tue Deinem Körper etwas Gutes, damit Deine Seele Lust hat, darin zu wohnen."

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