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Die Frucht des Loslassens

"Die Frucht des Loslassens ist die Geburt von etwas Neuem." - Meister Eckhart

Während wir im Herbst die Blätter von den Bäumen fallen sehen, werden wir daran erinnert, dass sich die Natur in Zyklen bewegt, die sich auch in unserem Leben finden lassen.

Wir haben das Erwachen des Lebens im Frühling und die Blüte und Fülle des Sommers erlebt. Jetzt fallen die Blätter und nackte Äste erinnern daran, dass die Natur sich auf den Winter vorbereitet. Das Loslassen und geduldige Harren auf einen Neuanfang kann einen zuweilen melancholisch stimmen. Der Herbst kann aber auch dazu ermutigen, tiefer ins Lebendigsein hineinzuwachsen. Es ist die Zeit, um Dinge loszulassen, die eine Last gewesen sind und sich auf die Dinge im Leben zu konzentrieren, die wärmen und nähren.

Der Dichter Wallace Stevens schrieb, "der Tod ist die Mutter der Schönheit." Die Schönheit der Rebberge am frühen Morgen, die bunten Blätter des Waldes in der Abendsonne, das freundliche Lächeln eines Menschen, der mich mag – all das ist so wertvoll, weil es nicht für immer da sein wird und auch weil ich nicht für immer da sein werde, um es zu geniessen.

Der Herbst ist eine gute Zeit, um unsere Zuneigung zur Welt zu vertiefen. Es braucht wohl eine gewisse Bereitschaft dazu, Wachheit und ein Herz, das sich seiner Umgebung öffnet, der Natur und den Menschen. Aber es ist sicher keine vergebliche Mühe. Die Haltung der Dankbarkeit und Wertschätzung wird auf die Dauer unser Leben zum Blühen bringen und einmal auch Früchte tragen. Der Frühling wird es zeigen.

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